Ladetechnik

Ladegeräte und Erhaltungslader gibt es von verschiedenen Herstellern und unzähligen Ausführungen und Preisklassen. Bekannte Namen sind beispielsweise CTEK, Noco, ProCharger, Shido oder Bosch.

Die meisten Produkte sind dafür ausgelegt, ein Kabel fest am Motorrad einzubauen, mit dem das Ladegerät dann über einen Stecker schnell angeschlossen werden kann. Vor allem, wenn das Motorrad im Winter nachgeladen werden soll oder bei längerer Standzeit dauerhaft mit einem Erhaltungslader verbunden werden soll, ist das (gerade bei manchmal schlecht zugänglichen Batterien) eine feine Sache.
Nahezu jeder Hersteller verwendet dabei ein anderes oder eigenes Steckersystem. Möchte man mit mehreren Fahrzeugen die gleiche Ladetechnik nutzen, oder verschiedene Ladegeräte und Erhaltungslader nutzen, dann bietet es sich an bei einem Hersteller zu bleiben.
Andernfalls ist man gezwungen mit Adaptern zu arbeiten (die oft verhältnismäßig teuer sind und auch nicht für alle Steckerkombinationen erhältlich sind), oder selbst die Stecker umzubauen.

Ich bin durch meinen ersten Kauf dann bei AEG hängengeblieben. Vielleicht nicht die beste (gerade CTEK wird oft als State-of-the-art beschrieben und landet auch bei Vergleichstests oft vorne oder gar auf dem ersten Platz), bestimmt aber auch nicht die schlechteste Wahl.
Ein wesentlicher Vorteil für mich persönlich ist es, dass ich gerade die kleinen Erhaltungslader wie ein Stecker-Netzteil direkt in die Steckdose stecken kann. Dadurch ist es gleich „aufgeräumt“ untergebracht und ich habe keine separaten Geräte an einem Kabel auf dem Boden herumliegen. Beim gleichzeitigen Einsatz von zwei bis drei Stück durchaus ein Aspekt.

Weiterhin hat sich für mich der Battery-Guard von IntAct als sehr nützliches kleines Gerät zur Überwachung der Batteriespannung bei längeren Standzeiten erwiesen. Darüber hinaus bietet die aktuelle Version des Battery-Guards auch Funktionen  zur Überprüfung der Startleistung und der Funktion von Lichtmaschine und Laderegler.

 

Starthilfe-Ladegeräte:

AEG – WM15 (158009)
Das große WM15 ist eher zum Laden von Autobatterien mit größeren Kapazitäten geeignet. Die hohen Ladeströme von bis zu 15 Ampere können eine kleine Motorradbatterie überfordern und beschädigen. Eine auch für Motorräder nützliche Funktion ist jedoch die Möglichkeit mit Strömen bis zu 100 Ampere Starthilfe zu leisten.

Technische Daten:
Ladespannung: 7,4 V (6 V) / 14,7 V (12 V)
Ladestrom: 2 – 8 A (6 V) / 2 – 15 A (12 V)
Starthilfe: 100 A (12 V)
Batterietypen: Blei-Säure (WET / MF / EFB / AGM / GEL)
Batteriekapazitäten:  8 – 90 Ah (6 V) / 15 – 180 Ah (12V)

Anwendung:
Dieses Ladegerät verwende ich eigentlich nur zur Starthilfe oder wenn ich eine Autobatterie wirklich schnell laden will.

 

Ladegeräte:

AEG – LD 4 (10616)
Mit 4 Ampere Ladestrom ist das LD 4 geeignet, um ein Motorrad mit leerer Batterie in kurzer Zeit wieder in einen start- und fahrfertigen Zustand aufzuladen. Als Nachfolger des LM 4.0 verfügt es über ein Display, in dem verschiedene Lademodi sowie die aktuelle Ladespannung angezeigt werden.

Technische Daten:
Ladespannung: 7,4 V (6 V) / 14,7 V (12 V)
Ladestrom: 2 A (6 V) / 4 A (12 V)
Batterietypen: Blei-Säure (WET / MF / EFB / AGM / GEL)
Batteriekapazitäten:  bis 40 Ah (6 V) / bis 80 Ah (12V)

Anwendung:
Dieses Ladegerät verfügt über verschiedene Lademodi für Auto und Motorrad. Entsprechend ist es auch mein Universalgerät, das ich gleichermaßen für Auto und Motorrad nutze.

AEG – LM 4.0 (97016)
Mit 4 Ampere Ladestrom ist das LM 4 geeignet, um ein Motorrad mit leerer Batterie in kurzer Zeit wieder in einen start- und fahrfertigen Zustand aufzuladen.

Technische Daten:
Ladespannung: 7,4 V (6 V) / 14,7 V (12 V)
Ladestrom: 2 A (6 V) / 4 A (12 V)
Batterietypen: Blei-Säure (WET / MF / AGM / GEL)
Batteriekapazitäten:  bis 40 Ah (6 V) / bis 80 Ah (12V)

Anwendung:
Mit 4 A Ladestrom eignet sich das Ladegerät gut zum zügigen Laden einer Motorradbatterie. (In eine bis eineinhalb Stunden tut sich da schon rech viel!) Aber auch, wenn das Auto mangels Bewegung mal wieder etwas Energie braucht hänge ich es gerne mal über Nacht an dieses Ladegerät.

AEG – LM 1.5 (97015)
Nach dem Motto „weniger ist mehr“ eignet sich dieses Ladegerät mit seinem moderatem Ladestrom von „nur“ 1,5 Ampere sehr gut, um Motorradbatterien über einen längeren Zeitraum schonend zu laden.

Technische Daten:
Ladespannung: 7,4 V (6 V) / 14,7 V (12 V)
Ladestrom: 1,5 A (6 V / 12 V)
Batterietypen: Blei-Säure (WET / MF / AGM / GEL)
Batteriekapazitäten: 1,2 – 15 Ah (6 V) / 1,2 – 35 Ah (12V)

Anwendung:
Der moderate Ladestrom von 1,5 A ist ideal um eine Motorradbatterie schonend zu laden. Entsprechend findet dieses Ladegerät bei mir Anwendung, wenn ich eine Batterie nach längerer Standzeit für eine Tour am nächsten Tag wieder fit machen möchte.

 

Erhaltungslader:

AEG – MB 1.0 (97175)
Dieses als „Mikropozessoer Batteriepulser“ bezeichnete Ladegerät eignet sich mit dem Ladestom von 1 Ampere eher für den Dauereinsatz als Erhaltungslader.

Technische Daten:
Ladespannung: 14,7 V (12 V)
Ladestrom: 1 A (12 V)
Batterietypen: Blei-Säure (WET / MF / AGM / GEL)
Batteriekapazitäten: bis 100 Ah (12V)

Anwendung:
Dieses Ladegerät ist konzeptionell bereits als Erhaltungslader ausgelegt. Die Ladeelektronik schaltet nach meiner Erfahrung relativ früh ab. Erst wenn die Batterie nach etwas Standzeit (mit dem Ladegerät im Ruhemodus) wieder eine Mindestspannung unterschreitet wird wieder weiter geladen. Daher eignet es sich eher für den längerfristigen Einsatz mit dem Ziel des Erhaltens sowie des sukzessiven Optimierens des Ladezustandes, als zum effektiven und zügigen Laden einer Motorradbatterie.

 

Spannungsüberwachung:

IntAct – Battery-Guard GL10 (2.0)
Der IntAct Battery-Guard ist ein kleines Gerät zur Überwachung des Spannungszustandes sowie weiterer Leistungsmerkmale von Auto- und Motorradbatterien. Das Gerät ist so klein und leicht, dass es auch am Motorrad problemlos dauerhaft eingebaut werden kann. Es wird dann über Bluetooth mit einer App für das Handy verbunden. Neben dem reinen Anzeige des aktuellen Ladezustandes können auch weitere Informationen, wie die Startleistung in Form der Spannung beim Startvorgang oder auch die Ladespannung und somit die Leistung der Lichtmaschine beziehungsweise des Ladereglers überprüft werden.

Technische Daten:
Spannung: 12 V
Stromverbrauch: 18 mW
Batterietypen: Blei-Säure (WET / MF / EFB / AGM / GEL), LiIo (LiFePO4)
Größe: 6,3 x 4,5 x 1,3 cm
Gewicht: 38 g
Schutzklasse: IP67 (staubdicht und wassergeschützt)

Anwendung:
An jedem meiner Motorräder habe ich inzwischen so einen Battery-Guard verbaut.
Nicht nur die Überwachung des Ladezustandes, sondern gerade auch die Startleistung (geringste Spannung beim Startvorgang) und die Ladespannung im Betrieb geben viel Aufschluss über den allgemeinen Zustand von Batterie, Lichtmaschine und Laderegler. Von Vorteil ist auch, dass die Daten über einen Zeitraum von bis zu 72 Stunden im Gerät selbst gespeichert werden und bei der nächsten Verbindung mit der App übertragen werden.
Leider lassen sich nur vier Fahrzeuge gleichzeitig komfortabel darstellen. Weitere Geräte können zwar mit der App gekoppelt werden, aber das Umschalten zwischen den einzelnen Geräten ist dann etwas umständlich.

 

IntAct – Battery-Guard
Die etwas ältere Ausführung des Battery-Guard von IntAct funktioniert grundsätzlich ähnlich wie die aktuelle Version. Jedoch wir der Vorgänger mit einer anderen App verbunden. Diese ist im Leistungsumfang deutlich eingeschränkter und bietet beispielsweise keine Funktionen zur Überwachung der Spannung beim Startvorgang oder Bewertung der Ladespannung im Betrieb. Weiterhin werden keine Daten aufgezeichnet, so dass nur die aktuellen Werte bei der Verbindung mit der App übertragen werden können. Dafür können in der App bis zu fünf Geräte gleichzeitig angezeigt werden.
Von Vorteil kann es ebenfalls sein, dass der Vorgänger auch Fahrzeuge mit 6 V oder 24 V Bordspannung messen kann.

Technische Daten:
Spannung: 6 / 12 / 24 V
Stromverbrauch: 6 – 24 mW
Batterietypen: Blei-Säure (WET / MF / EFB / AGM / GEL)
Größe: 3,8 x 2,7 x 1,8 cm
Gewicht: 37 g
Schutzklasse: IP68 (staubdicht und wassergeschützt)

Anwendung:
Da die neuere Ausführung in der App leider nur bis zu vier Geräte gleichzeitig anzeigen kann, bin ich mit dem Auto dann auf die alte Version ausgewichen. Der Leistungsumfang ist jedoch deutlich geringer, so dass außer einer aktiven aktuellen Spannungsüberwachung nur sehr wenig Nutzen gegeben ist. Außer der Anzahl beziehungsweise der Erweiterung der gleichzeitig im Einsatz befindlichen Geräte oder vielleicht der Möglichkeit bei alten Motorrädern auch 6 V Bordnetze überwachen zu können bietet ältere Generation daher eigentlich keine Vorteile.